Bunker 1 – Hannah Westphal
Bunker 2 – Frank Dill
Bunker 3 + Bunker 4 – Rosemie Becker

„Ich male und zeichne am eigenen Leben entlang.“

In der zweiteiligen Werkschau in Bunker 3 und 4 des b-05 Kunst-Kultur-Natur e.V.  Montabaur präsentiere ich einen Querschnitt meiner Arbeiten aus der Zeit von 1999 bis 2025.

Auswahlkriterium war für mich dabei: eine kohärente künstlerische Entwicklung zu zeigen; Vielseitigkeit im künstlerischen Ausdruck sowie ein spannungsvolles Bilder-Lesen des jeweiligen Ausstellungsraumes zu ermöglichen, überraschend und inspirierend.

Als Thema der Ausstellung wählte ich „bitter sweet“ . Dieses Gegensatzpaar ist als „pars pro toto“ zu verstehen meiner künstlerischen Arbeitsweise (s.u.) und meines Fokus auf Frauen und ihrem Part in einer sich bewegenden Welt, ihre widersprüchliche Rolle zwischen „Göttin“ und „Underdog“- wunderbar, widerspenstig, weiblich. Es geht um „Frauen Leben“ – in guten wie in schlechten Tagen oder die Gleichzeitigkeit von Gegensätzen als Momentaufnahme in meinen Bildern.

Ganz allgemein gilt der Schwerpunkt meines künstlerischen Arbeitens seit vielen Jahren dem Menschen mit all seinen Interaktionen und Beziehungsweisen, zwischen Schönheit und Leidenschaft, Zweifeln und Gewissheiten sowie seinen Grenzerfahrungen zwischen Innen- und Außenwelt.

Mein Arbeitsprozess gleicht dabei einer Reflexion und Rekapitulation meines eigenen „Da-Seins“ in einer Welt. Formalästhetisch bewege ich mich auf dem schmalen Grat zwischen abstrakter und figurativer Darstellung, expressiv und surreal.

Allzu glatt Herausfließendes macht mich indessen immer misstrauisch und fordert heraus zu Dialog und Interaktion. So entstehen Schichtungen, Verkrustungen oder Auf- und Weggekratztes – im Prozess gegen allzu Oberflächliches oder Augenfälliges.

Ich will Vielschichtigkeit und Mehrdimensionalität in den Betrachtungsmöglichkeiten, ein „Dahinter“ und „Dazwischen“ lesbar machen, Tiefgründiges im besten Fall.

Hin und wieder erweisen sich meine – zunächst für fertig erklärten – Werke als sogenannte „Zwischenergebnisse“ oder „Durchreisende“. Sie stellten lediglich Momentaufnahmen einer gewissen Zeit und Stimmung dar, die nach einer Weile der kritischen Betrachtung Veränderung und Weiterentwicklung fordern – der künstlerische Prozess wird wieder aufgenommen.

Manchmal sind sie aber auch „Bleibende“: eindrücklich, irritierend, berührend, verstörend oder humorvoll und zum Schmunzeln verführend. Jedoch immer wahrhaftig.

 

Und für einen Betrachter mit diversen Deutungsmöglichkeiten.

 

 

Bunker 5 – Carlos Cortizo – SECOND LIFE

Aluminium und Holz Serie aus den Jahr 2023 bis 2025

 

Neue topographische Welten

 

Meine Suche nach Formen und Licht. Selbst bei geringer Lichteinwirkung entstehen durch glänzende Oberflächen, Faltungen und Wölbungen Eindrücke einer Topografie. In der Werkserie „Second Life“ verwende ich gebrauchte Materialien, die in ihrem ursprünglichen Kontext oft als ausrangiert betrachtet werden. Die Hintergrundidee ist dabei die Wiederverwendung von gebrauchten Materialien wie Aluminiumplatten, Holzkisten und Holzrahmen, um ihnen ein „Second Life“ zu geben.

 

– Material
Acryl,Tusche auf Aluminium, Holz.

 

– Second Life
– 2025 b-05 – Kunst – Kultur – Natur e.V.
– 2024 Kunstgalerie Schwarzenbach ad Saale

 

– TRACE
– Bodeninstallation aus den Jahr 2025

 

Die unzähligen filigranen Aluminiumstäbe bilden eine Struktur, die auf den ersten Blick nicht erkennbar ist. Eine Verdichtung, die es nicht gibt. Es ist nicht zu unterscheiden, ob es sich um Risse oder Schrift auf der Wand bzw.
dem Boden handelt. Die Verdichtung ist imaginär. Die Hintergrundidee ist die Zeitlosigkeit, Anpassbarkeit und Wiederverwertbarkeit von Materialien.

 

Die Wiederverwertung von Materialien, wie den Aluminiumstäben aus
ausgemusterten Regenschirmen, spielt eine wichtige Rolle in meiner Arbeit.
Das einfache und anpassbare Konzept ermöglicht immer neue Wand-Boden-Strukturen. Das macht „Trace” zu einer zeitlosen Rauminstallation. 

 

– Material
Aluminiumstäben in schwarz und silber, dünner Nägel (Wand)

 

– Trace
– 2025 b-05 – Kunst – Kultur – Natur e.V. (Bodeninstallation)
– 2024 Kunstgalerie Schwarzenbach ad Saale (Wandinstallation)
– 2018 Schloss Osterstein in Gera (Wandinstallation)
– 2014 BBK Nürnberg (Wandinstallation)

 

Kontakt CARLOS CORTIZO
Regensburger Straße 34 | 90478 Nürnberg contact@carloscortizo.com
Insta carloscortizo_ | www.carloscortizo.com

 

 

Bunker 6 – Fliegende Aufhocker

Das Künstlerinnenkollektiv „Fliegende Aufhocker“ untersucht in seiner Ausstellung „Damenschaftserhebung 2.0“ die Relevanz antiker Mythen im Kontext heutiger sozialer Strukturen, unter besonderer Berücksichtigung der weiblichen Situation in der heutigen Gesellschaft.

 

Anne Arend-Schulten spürt dem Thema der BLEIBE als fragilem Sehnsuchtsort über ihre Objekte und Installationen nach. Führend ist dabei die Materialität alltäglicher Ausgangswerkstoffe und Gegenstände. Aus deren Kontext entfernt entstehen neue Formen, die zu Gefäßen der Erinnerung werden und das Gefühl der Entwurzelung erkunden; Mensch schwankt im natürlichen Wechselspiel zwischen Vergänglichkeit und Beständigkeit.

 

Kristin Pfaff-Bonns Installation ´Sisy, Schwester des Sisyphos , Freundin der Europa´ beschäftigt sich mit der Unsichtbarkeit und der willkürlichen Benutzung von Frauen in Mythos und Gegenwart. In poetisch provokativen Bildern widersetzen sich starke Frauen diesem Schicksal und schaffen eine Verbindung zum Mythos über Epochen hinweg; Innenansichten von Frauenleben.

 

Katrin Wolf folgt der Lust zu erzählen, großformatig und farbenstark. Wesen und Kreaturen dienen als Grundlage, den Teufel an die Wand zu malen. Mit surrealistischem Spiel folgt sie in ihren Arbeiten Themen wie Gewalt, Macht und Gleichzeitigkeit, um die Betrachterinnen in ein Spannungsfeld einzuladen, das sich zwischen Groteskem und Spiel, These und Antithese, Traum und Realität, Innen und Außen zusammensetzt.

 

 

Bunker 7 – Simone C. Levy

Die Holzskulpturen und Wandobjekte von Simone Carole Levy scheinen immer in Bewegung zu sein. Sie verändern sich je nach Blickwinkel und bringen neue Aspekte und eine sich wandelnde Bedeutung hervor.

 

Im 2. Block vom 15. Juni bis 10. August sind wieder einige neue Werke der Künstlerin zu sehen. Dazu kommen 3 antike afrikanische Skulpturen aus der Elfenbeinküste, die ein Adama Coulibali, ein afrikanischer Künstlerkollege beisteuert.

 

Am Wochenende des 18.-20. Juli findet das 2. Symposium statt. Diesmal mit KollegInnen von Art-moves-Europe e.V. Ziel ist es drei Skulpturen zum Thema Zusammenhalt in Europa zu kreieren, welche in Bladernheim den Skulpturenweg  dauerhaft bereichern werden.

 

Weiterhin sind Kinder und Erwachsene eingeladen, abfallende Holzteile der Symposien im Kunstraum zu bemalen und den bunten, lebendigen Kreativweg weiter auszubauen.